Studienplatzvergabe

-auf schwedisch-

Im Gegensatz zum deutschen System, in dem jede Uni mehr oder weniger ihr eigenes Süppchen kocht, gibt es in Schweden eine zentrale Anlaufstelle für die Studienplatzvergabe. Egal wohin man möchte, oder was man studieren will, an universityadmissions.se führt kein Weg vorbei. Auf dieser Plattform werden alle Studiengänge gebündelt und die Plätze zentral vergeben. Pro Semester kann man sich dabei nur auf eine begrenzte Anzahl an Studiengängen bewerben, für Masterstudenten sind es maximal 4. Diese muss man dann noch in die bevorzugte Reihenfolge bringen, denn man erhält nur für die erste Wahl ein Angebot.

Das hat den großen Vorteil, dass die Studienplätze deutlich effizienter vergeben werden können, da kein Student mehrere Zusagen erhalten und so viele Studienplätze blockieren kann. Allerdings muss man sich auch deutlich früher um die Bewerbung kümmern, als ich das von Deutschland gewohnt bin. Bereits im Januar ist das Ende der Bewerbungsfrist für den Studienbeginn im folgenden August.

Die Informationen zu den einzelnen Studiengängen muss man trotzdem auf den Webseiten der jeweiligen Universitäten suchen. Das betrifft insbesondere auch die Anforderungen und benötigten Dokumente, welche im Verlauf des Bewerbungsverfahrens auf universityadmissions.se hochgeladen werden müssen. Je nach Universität kann das ziemlich verwirrend sein und auch die allgemeinen Anforderungen sind auf universityadmissions.se nicht immer auf Anhieb verständlich. Auch bei mir sollte das noch für einige Ärgernisse sorgen, doch dazu später mehr.

Insbesondere im Masterbereich gibt es in Schweden viele internationale Studiengänge, die komplett auf Englisch unterrichtet werden. Bewirbt man sich auf einen solchen Studiengang so ist ein Sprachnachweis erfordelich. Hier brauchte ich lange, um meinen Weg zu finden, mehr zu dieser Geschichte in einem anderen Artikel.

Sind alle Unterlagen eingereicht, so folgt die Bewertungsphase, in der man im merrit Ranking Punkte in Abhängigkeit der bisherigen Leistungen, Motivationsschreiben etc. bekommt. Basierend auf dieser dann einheitlichen Bewertung, erfolgt dann in  den kommenden Wochen die Studienplatzvergabe. Um seine Chancen schon etwas einschätzen zu können, kann man einen Blick auf die Statistiken der vergangenen Jahre riskieren. Alles in allem ist das dann doch wieder recht ähnlich zum NC in Deutschland.

Ende März werden dann die Ergebnisse auf universityadmissions.se veröffentlicht und man erfährt, ob es geklappt hat. Wenn ja, dann muss man sich nun auf das Angebot zurückmelden und den Platz annehmen. Hat man keinen Platz erhalten, sondern nur die Qualifikation erfüllt, so kommt man auf eine Reserveliste und kann hoffen, dass nach den Rückmeldungen noch ein Platz frei wird. Einige Wochen nach der Rückmeldefrist erfolgt dann eine zweite Veröffentlichung mit den Nachrückern. Hier ist dann auch keine Rückmeldung mehr nötig. Diese zweite Rückmeldungsphase bietet allen, bei denen etwas mit der Bewerbung nicht geklappt hat, die Möglichkeit zum zweiten Versuch, dem sogenannten Reapply.

Für Studenten, die keine Aufenthaltsgenehmigung brauchen, also im Prinzip alle EU-Bürger, besteht auch die Möglichkeit an einer zweiten Bewerbungsrunde teilzunehmen. Diese beginnt erst im Frühjahr (zum Ende der ersten Runde) und dementsprechend später erhält man auch erst seine Ergebnisse kurz vor Studienbeginn. Je nach Universität werden manche Kurse sogar nur in einer der beiden Runden angeboten. Um noch genügend Zeit für die Wohnungssuche und eventuell auftretende Probleme zu haben, entschied ich mich, mein Glück in der ersten Runde zu versuchen.

Eine Besonderheit bei mir war dann noch, dass ich mich im „Final Year“ befinde, also mit meinem Bachelorstudiengang noch nicht fertig bin. Das bedeutet, dass ich mein benötigtes Bachelorzeugnis für die Bewerbung, logischerweise noch nicht habe. Um solche Studenten trotzdem nicht vollständig auszuschließen, gibt es für diese Fälle eine Sonderregelung. So muss ein Nachweis über die bisherigen Studienleistungen sowie eine Bescheinigung der Universität, dass man den Abschluss vorraussichtlich vor dem Studienbeginn in Schweden schafft, vorgelegt werden.

Zum Glück wird bei allen Dokumenten Deutsch als Sprache akzeptiert, sodass keine Übersetzung erfolgen muss, sondern ich einfach Scans von den Originaldateien hochladen konnte. Nachdem das Ende Januar geschafft war, begann das lange Warten.

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