Sommerpause

– Unterwegs und so … –

Ich glaube inzwischen hat es jeder bereits gemerkt, dass hier auf der Seite gerade im Moment ganz wenig los ist. Nachdem es gegen Semesterende schon weniger geworden war und ich eigentlich die Hoffnung hatte nach der Uni wieder zum Schreiben zu kommen war ich dann doch zu viel anderweitig beschäftigt 😉

Nun bin ich gerade zum zweiten Mal auf dem Weg nach Deutschland und sitze auf einem schwedischen Bahnhof und warte auf den nächsten Zug. Lange bleiben werde ich in der Heimat dann aber auch nicht, denn mit der Freizeitgruppe geht es bald wieder für zwei Wochen nach Arvika und in den Wald, sodass es mit schreiben auch anderweitig so bald nichts mehr geben wird. Deshalb will ich nun zumindest einmal einen kurzen Überblick geben, über das, was in der Zwischenzeit so geschehen ist:

Die letzten paar Tage hatte ich schon traumhaftes Freizeitfeeling, denn ich konnte drei Nächte im Waldcamp verbringen 🙂 . Ohne Gruppe war das zwar etwas ungewohnt aber nicht weniger schön. Damit mir nicht langweilig wird habe ich extra etwas Lesestoff eingepackt, doch die Planung ging nicht auf. Die Bücher habe ich nur zum Umpacken aus dem Rucksack geholt und auch so verging die Zeit viel zu schnell, als ich gestern Abend abreisen musste wurde es doch deutlich später als ich eigentlich geplant hatte 😉

Das Wetter war perfekt, sommerliche zwanzig Grad und viel Sonne, nur selten ein ganz kurzer Schauer, so kurz, dass der Boden grade mal feucht wurde. Abends ein schönes Lagerfeuer, die perfekte Sauna mit dem Steg in den See und eine Wassertemperatur die nach meinen anderen diesjährigen Erfahrungen schon sehr an Badewanne erinnert, was will man mehr?

Gesellschaft haben mir neben zahlreichen Vögel, ein paar Ringelnattern die sich auf dem Steg gesonnt haben und einer Eidechse dann noch unzählige Mäuse geleistet. Dass es im Waldcamp einige davon gibt wusste ich ja schon immer, aber entweder bekommt man sie mehr zu Gesicht, wenn man allein ist oder es ist dieses Jahr einfach extrem. Fast immer hat man irgendwo etwas rascheln gehört und oft war dann auch schnell auszumachen, wo sie sich denn der kleine Geselle gerade durch den Waldboden wühlt 🙂 .

Was allerdings nicht so unterhaltsam ist, ist deren feste Überzeugung auch etwas von meinem Essen abhaben zu wollen. Um den Mundraub etwas einzugrenzen habe ich dann meine Tüte mit Keksen, Süßigkeiten und Obst direkt neben mich in den Windshelter gelegt. Das Resultat war, wie sollte es anders sein, dass ich morgens etwas früher von einem Rascheln neben mir aufgewacht bin. Der Geschwindigkeit nach mit der sich die Maus dann von mir entfernt hat, muss sie sich wohl ebenso erschrocken haben wie ich mich durch die schnelle Bewegung direkt neben mir 😀 . Was ich dann allerdings doch etwas dreist fand waren die zwei weiteren Versuche, die sie unternommen hat, sobald ich mich wieder hingelegt hatte, sodass mir dann doch nichts als aufstehen übrigblieb und mein Essen Mäusesicher zu verstauen 😉 Bin mal gespannt ob sie sich das nächste Woche mit mehr Leuten im Windshelter auch noch traut…

Oben sieht man übrigens das Resultat meines Kurzurlaubs im Wald, es war traumhaft nach der ganzen Zeit im Studium mit nur Reden mal wieder zumindest einige Tage etwas mit den eigenen Händen zu tun und am Ende des Tages zu sehen, warum man müde ist. Die Planungen für den neuen Vindskydd entstanden am Abend zuvor bei Eva zu Hause, als Resteverwertung der alten Dachplatten des Unterstandes den ich zerlegt hatte 😉 . Zusätzlich zu dem ersten soll noch ein zweiter, etwas kleinerer im 90° Winkel versetzt aufgebaut werden. Im nächsten Jahr soll außerdem eine Verbindung dann die Lücke im Dach schließen und etwas zusätzliche Lagerfläche bieten 🙂 . Zusammen mit einer Feuerstelle und Bänken rings herum ergibt es mit Sicherheit einen schönen Schlaf- und Versammlungsplatz.

Neben dieser direkten Vorbereitung der diesjährigen Freizeit war ich auch in der Zeit in Östersund schon ziemlich aktiv und habe den ersten Großeinkauf hinter mich gebracht 🙂 Dazu kam ich allerdings erst, nachdem meine Eltern die Stadt wieder verlassen hatten, denn vorher waren wir zu viel unterwegs 😉 Eine tiefe Spalthöhle, etwas Aussicht von einem netten Berg, Fähre fahren und einen toten Wasserfall, nun kenne ich wieder ein paar mehr neue Ecken rund um Östersund.

Die Reise hoch war übrigens genauso unspektakulär, wie es war wieder kurz zurück in der alten Heimat zu sein, hat nur mal wieder verdeutlicht, wie groß Schweden doch ist. Östersund liegt zwar nur in der Mitte, doch von der Abfahrt morgens in Göteborg bis zur Ankunft abends waren wir dann doch gute 11 Stunden unterwegs und haben wahrscheinlich genauso viel Verkehr auf der ganzen Strecke gesehen wie in einer Stunde Autobahnfahrt am Tag zuvor in Deutschland 😉

Das interessanteste dort war wohl mal wieder das Abschlusswochenende der JuLeiCa mitbetreuen zu dürfen, bzw. mal wieder Kajak zu fahren 😀 Während ich am Wochenende zuvor in Östersund noch einen Tourenkajak fahren durfte, war das Wildwasserboot was ich hier hatte dann doch wieder eine ganz andere Erfahrung. Während man bei ersterem quasi machen konnte was man will und einfach mit einer Ruderanlage den Kurs wählt, kann man bei dem kleinen, wendigen Boot mit einem einzigen Paddelschlag eine Wende von 180° und mehr hinlegen 😀

Im Anschluss an den Ausflug nach Wülmersen ging es dann, abgesehen von einem kurzen Besuch bei den Verwandten im Forsthaus, auch schon direkt weiter zum Vortreffen auf den Sensenstein. Wie gewohnt haben wir hier den Teilnehmern einen ersten Einblick in die Freizeit gegeben und besorgten Eltern hoffentlich zumindest einen Teil der Sorgen abgenommen 😉

Während die Zeit in Deutschland für mich ein reges Wiedersehen mit alten Bekannt und Freunden war und ich auch in der Feuerwehr mal wieder eine Stippvisite hatte, hieß es für mich in Östersund vorher dann doch viel Abschied nehmen. Denn nun ist der Campingplatz verwaist (abgesehen von ein paar Touristen 😉 ) und all die Freunde und Bekannten die man im letzten Jahr so gefunden hatte sind abgereist, da ihre Zeit als Austauschstudent vorbei ist. Und auch wenn mir einige Abschiede schwerer gefallen sind, als ich es erwartet hätte freue ich mich doch schon etwas auf viele neue Gesichter, die man in der Einführungswoche dann kennenlernen und auf ihren ersten Schritten in der neuen Heimat begleiten darf.

Also nach längerer Zeit gibt es nun zumindest auch mal wieder einen etwas längeren Text zu lesen, ich hoffe ihr könnt auch alle euren Sommer so genießen wie ich und spätestens im August sollte man dann wieder etwas von mir hören, auch wenn ich dann wahrscheinlich wieder viel zu viel zu schreiben habe um einen Anfang zu finden 😉

Achja, die Mäuse haben es immer noch mit mir zu haben, gerade eben schoss einen Meter von meinem Bein entfernt eine auf den Bahnsteig, um sich dann auf halben Weg zu den Gleisen zu überlegen, dass das wohl doch keine gute Idee ist und wieder zurück zu rennen… Manchmal frage ich mich schon, was da für Gedanken dahinter stecken 😀

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